Termin
online buchen
Doctolib
Dr. Stephanie Kossow
Syndyastische Sexualtherapie

Syndyastische Sexualtherapie

Die Sexualmedizin beschäftigt sich mit der Vorbeugung, der Erkennung und der Behandlungen von Störungen der menschlichen Sexualität.

Jedes Paar* ist anders. Jede Therapie muss deshalb an die jeweiligen Menschen angepasst werden. Ich nutze vorwiegend die Methode der (syndyastischen*) Sexualtherapie. Diese Methode wurde an der Berliner Charité entwickelt, dort habe ich sie auch im Rahmen meiner zweijährigen ärztlichen Zusatzweiterbildung von 2011-2013 erlernt. Weitere Einflüsse erfährt meine Arbeit auch durch meine Zusatzbezeichnung (tiefenpsychologisch fundierte) Psychotherapie. Es ist mir wichtig, diskriminierungssensibel und kink-aware zu arbeiten.

Drei Dimensionen der Sexualität

Grob gesagt lässt sich Sexualität in drei Dimensionen beschreiben: Die Fortpflanzungsdimension, die Beziehungsdimension und die Lustdimension. In Beziehungen können die verschiedenen Dimensionen unterschiedlich wichtig sein. Häufig ist es für Paare* hilfreich, sich über die Bedeutung der Dimensionen klar zu werden. Die syndyastische Sexualtherapie fokussiert auf die emotionalen Grundbedürfnisse eines jeden Menschen, auf die Ressourcen und auf das „Paar* als Patient“.

Insgesamt wird Sexualität als Form der intimen Kommunikation betrachtet, sexuelle Störungen oder Probleme werden als Kommunikationsprobleme gesehen. Es wird versucht, den „Sinn“ oder die Mitteilung hinter dem Symptom zu sehen; das was also mit dem Symptom mitgeteilt wird (oder auch nicht).

*syndyastisch: vom griechischen Wort syndyastikós (‚disponiert zur Gemeinsamkeit zu zweit bzw. zur Zweierbeziehung bzw. zur Paarbeziehung‘) abgeleitet, siehe K.M. Beier, Lust in Beziehungen. Springer Verlag. (Ich möchte darauf hinweisen, dass für mich der Begriff Paar/syndyastisch auch erweitert gedacht werden kann und mehr als zwei Menschen beteiligt sein können, quasi „syntriastisch“ oder „synquadrastisch“ etc..)

Wann hilft Sexualtherapie? – Indikationen

Klassische Störungen sind beispielsweise die sexuellen Funktionsstörungen:

  • Erektionsstörungen
  • Störungen der Lust (Appetenzstörungen, Libidoverlust, Hypersexualität, „Sexsucht“)
  • Lubrikationsstörungen (Feuchtwerden der Scheide erschwert)
  • Orgasmusstörungen (zu früher Erregungshöhepunkt, ausbleibender Erregungshöhepunkt)
  • Schmerzen beim Verkehr oder Vaginismus (genitopelvine Schmerz-Penetrationsstörung)

Ein anderer Bereich betrifft die Geschlechtsidentität, also zum Beispiel die Geschlechtsinkongruenz, manchmal begleitet von einer Geschlechtsdysphorie, (früher als „Transsexualität“ bezeichnet), Gefühl „im falschen Körper geboren zu sein“.

Ein weiteres Indikationsgebiet sind die Paraphilien, Beispiele sind

  • Sadismus / Masochismus
  • Fetische
  • pädophile/hebephile Präferenzstörung

Es gibt eine unüberschaubare Vielfalt sexueller Phantasien, die Leidensdruck hervorrufen können. Etwa zwei Drittel (der in der Berliner Männerstudie untersuchten) Menschen haben erregende Phantasien, die aus dem Bereich der Paraphilien stammen. Es ist also fast eher die Regel, als die Ausnahme. Für Menschen mit pädophiler Präferenz gibt es hier anonym und kostenlos Hilfe.

Ein Erfahrungsschwerpunkt meiner Arbeit liegt auf sexuellen Störungen aufgrund körperlicher Erkrankungen oder aufgrund der Behandlung von körperlichen und psychischen Erkrankungen. Hier helfen mir vor allem meine Erfahrungen als Hausärztin. Lesen Sie mehr über mich.

Für wen eignet sich die Sexualtherapie?

Im Allgemeinen wird empfohlen, bei der Sexualtherapie alle beteiligten Personen an Bord zu haben, wenn das sexuelle Symptom oder Problem mehrere Personen betrifft, was regelhaft bei sexuellen Funktionsstörungen der Fall ist. Falls kein_e Partner_innen vorhanden sind oder das Problem sich vor allem auf die eigene Person bezieht, was zum Beispiel bei sexuellen Phantasien der Fall sein könnte, kann auch eine Einzeltherapie erfolgen.

Generell ist es hilfreich, wenn die Partner_innen über das Therapieziel einig werden können und die Bereitschaft besteht, sich Zeit für die Beziehung und für einander zu nehmen. Rechnen Sie grob mit 2-3 Stunden pro Woche.

Kontraindikationen

Manchmal gibt es Konstellationen, in denen eine Sexualtherapie nicht indiziert oder nicht sinnvoll ist. Das ist nicht pauschalisierbar und wird, sofern es relevant ist, im Erstgespräch oder auch später besprochen.